Essen ist nicht unser Feind! Warum wir unsere Einstellung zu Nahrung überdenken sollten

Eine Konstante zieht sich wie eine riesige Spaghettinudel durch die gesamte Menschheitsgeschichte: Essen (und auch Sex oder die Lust darauf, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, anderes Thema für einen anderen Tag). Um wenige Dinge machen wir so viel Aufhebens wie ums Essen. Kochshows, Starköche, Foodporn, Eventcooking und abertausende Blogs zum Thema. Das 21. Jahrhundert scheint in dieser Hinsicht das Zeitalter der Extreme zu sein. Zahllose Experten sagen uns tag ein, tag aus, was wir wann wie zu essen haben und warum alles andere Blasphemie wäre. Einig sind sie sich dabei nicht – jeden Tag tauchen neue besonders schädliche oder besonders gesunde Nahrungsmittel auf. Dabei könnte alles so einfach sein.

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Reunited…

… and it feels so good! *sing*

Die Marzipanschweine sind endlich wieder vollständig! Ich, das Karina-Schwein, bin von meinem Aufenthalt in taiwanesischen Ställen wohlbehalten zurückgekehrt – ohne als Schweinefleisch süß-sauer zu enden!

In der Zwischenzeit hat das Bex-Schweinchen euch ja gut unterhalten, wobei es gelegentlich ein wenig Hilfe bekommen hat 😉 In nächster Zeit gibt es dann hoffentlich auch wieder mehr von dem ganzen Schweine-Rudel!

Bis dahin genießt die Zeit und keine Schweinereien :)

Karina

2015-01-18 06.37.08

DIY Motivation für’s neue Jahr

Ich gestehe reuelos: Ich bin Fan von motivational quotes, Fitspiration, Inspiration Boards und der englischen Sprache. Ich liebe die schicken Bildchen von BrainyQuote, den Fitness-Kalender von Blogilates und all das glänzende, motivierende Zeugs, das so im Internet kursiert. Und ich mag basteln. Also raus die Schere und ein eigenes Inspiration Board angefertigt! Aber hmmm, da wäre ja auch noch mein starkes Bedürfnis nach Abwechslung… Warum also nicht besser etwas, das nicht das ganze Jahr über gleich aussieht? Und tadaaaa: Herausgekommen ist der ULTIMATIVE DO-IT-YOURSELF 1000% INDIVIDUELLE MOTIVATIONAL MONATSKALENDER. Ich möchte euch an meinem Glück teilhaben lassen. Es ist erst Januar. Noch ist Zeit. Zeit, loszurennen, Zeugs zu kaufen und euch auch so einen fabulösen Kalender zu machen. Mit Zeugs meine ich ungefähr das hier: Ja, ich will den fantastischen Kalender sehen!

Pickel, kaputtes Haar und andere Unliebsamkeiten

Und schon ist sie wieder vorbei, die holde Weihnachtszeit. Mit zerstochenen Fingern sitze ich hier, gerade habe ich den Weihnachtsbaum entschmückt und höchst unprätentiös vor die Tür geworfen. Die Deko weilt in Kartons verpackt in ihrer Sommerresidenz (Dachboden). Kein Radiosender spielt mehr „Last Christmas“ und im Fernsehen läuft keine Werbung mehr für „Zauberhafte Weihnachtsangebote“. Und vor allem: Zimtsterne, Lebkuchen, Stollen, Weihnachtsmandeln, Schokoweihnachtsmänner – all das gibt es erst wieder in 9 Monaten zu kaufen.

 

Wer mein letztes Paleo-Video gesehen hat, erinnert sich vielleicht noch daran, dass ich sagte: „Dezember ist traditionell mein Scheiß-auf-alles-Monat“. Bis zum 1.12. esse ich niemals irgendwelche weihnachtlichen Naschereien, nur um dann voll zuzuschlagen und mich mit allem erdenklichen vollzustopfen. Über den Sinn dieser Regel können wir gerne ein andern Mal diskutieren 😀

Auch 2014 habe ich mich dieser Tradition voll und ganz hingegeben. Ich hab nicht einfach nur mehr Süßes als sonst gegessen. Geregelte warme Mahlzeiten waren praktisch nicht vorhanden, von ausreichend Flüssigkeitszufuhr ganz zu schweigen. Kurz: Ich hab es wie immer vollkommen übertrieben. Allerdings war es dieses Mal in gewisser Hinsicht anders als sonst. Nach einem Monat strikter Paleo-Ernährung und einem ganzen Jahr, in dem ich mit gesunder Ernährung rumexperimentiert habe wie nie zuvor, war die ganze Fresserei eine riesige Herausforderung für meinen Körper. Ich habe in den letzten Monaten gelernt, mehr auf die Signale meines Körpers zu achten, Veränderungen (damit meine ich auch, aber nicht nur das Gold auf den Hüften) schneller zu bemerken. Ich war nach diesem „Scheiß-auf-alles-Monat“ wirklich schockiert, was Essen ohne Sinn und Verstand mit mir macht. Im Folgenden ein paar Kostproben der Auswirkungen. Zart besaitete Gemüter sollten sich vorher lieber einen Fencheltee kochen.

Mit Haut und Haar

Pickel. Fiese Dinger, die meisten von euch werden sich von Zeit zu Zeit (oder öfter) damit rumschlagen. Bei mir sind die hassenswerten Gesellen untrennbar mit meiner Ernährung verknüpft. Also habe ich sie (zumindest drei Wochen im Monat) ganz gut im Griff. Nun ja. Mich momentan mit einem Streuselkuchen zu vergleichen, wäre noch untertrieben. Und ich rede nicht von den kleinen süßen Mitessern, denen man mit einem süffisanten Grinsen abends vor dem Badezimmerspiegel in Sekundenbruchteilen den Garaus macht. Ich rede von den fetten, schmerzhaften Dingern. Hab ich erwähnt, dass es ein wenig eklig werden könnte?

Nicht eklig, aber unschön: Brüchige Fingernägel, brüchiges Haar. Wenn man gerade versucht, seine ewige Kurzhaarfrisur gegen ein etwas längeres Modell zu tauschen, sollte man sich nicht nur Pflegekuren en masse auf den Kopf klatschen, sondern sich auch von weihnachtlichen Süßigkeiten-Exzessen fernhalten. Die Spitzen, sie brechen. Meine Nägel will ich zwar nicht gerade bis zum Boden wachsen lassen, dennoch nervt die ständige Nagelabbrecherei.

Verdauungs… ähhh –probleme

Komm schon, dann haben wir das hinter uns. Bauchschmerzen, Völlegefühl und schlimmeres… Details erspare ich euch, ihr könnt euch das sicher ungefähr vorstellen. Fencheltee, anyone?

Diese Hose… Hat doch gestern… Noch gepasst

Das konnte ja nicht ausbleiben. Kein Sport, mehr Kalorien als ich je verbrauchen könnte –  wachsender Hüft-, Schenkel-, Armumfang war vorprogrammiert und auch einkalkuliert. Man muss ja realistisch sein. Könnte ja sein, dass ich mich sonst im Januar langweile.

Winterschlaf

12 Stunden am Stück schlafen? Kein Problem mit Bex‘ sagenhafter Wunderkur! Einfach jeden Tag tonnenweise Kekse, Schokolade, Pralinen, Plätzchen und Christstollen essen, dazu so wenig Wasser wie möglich trinken und am besten keinen Sport machen! Auch tagsüber ist eine wiederkehrende Mattigkeit garantiert! Sie werden sich nur schwer konzentrieren können und haben immer die passende Ausrede, wenn Sie nicht an anstrengenden Familienaktivitäten wie Schneespaziergänge oder zum tausendsten Mal Dinner for One gucken teilnehmen wollen!

Bitchfight!

Mein ohnehin leicht erregbares Temperament hat im Dezember einen neuen Rekord aufgestellt. Motzig, schlecht gelaunt, unausgeglichen… Nicht immer und nicht immer den ganzen Tag. Aber so viel miese Laune auf einmal ist für mich schon ungewöhnlich. Mangelnde Bewegung war sicher nicht ganz unschuldig. Als ich nach 2 Wochen absoluter Faulheit ein paar Stunden Schnee geschippt habe, fühlte ich mich wie im Himmel. Und konnte am nächsten Tag die Arme nicht mehr heben.

Überdruss

Damit hatte ich ausnahmsweise sogar gerechnet, heimlich auch darauf gehofft: Nach vier Wochen Weihnachtsnomnom hatte ich die Schnauze voll. Es schmeckte auch nicht mehr so gut. Meine Geschmacksnerven waren all der Leckereien überdrüssig geworden. Ich habe das getan, was einfach nicht Sinn der Sache ist: Ich habe so viel gegessen, dass der Genuss völlig zum Erliegen kam. Auf einmal war ein Apfel wieder das höchste der Gefühle.

 

War mein Weihnachten jetzt am Arsch? Hatte ich eine miese Zeit voller körperlicher Probleme? Nein. Weihnachten und Silvester waren wunderschön, ich hatte eine erholsame Zeit mit den Menschen, die ich liebe. Die oben beschriebenen Dinge kamen ja nicht alle auf einmal und nicht innerhalb eines Tages.

Ich bin fasziniert und schockiert, welche Wirkung Nahrungsaufnahme auf mich haben kann. Dennoch will ich das nicht verallgemeinern. Ich kenne viele Menschen, die ungesunde Ernährung tausendfach besser wegstecken als ich, denn natürlich reagiert nicht jeder auf jedes Essen gleich. Es soll eine Anregung sein, auf Zusammenhänge zwischen Essen und körperlichen Symptomen (egal ob das jetzt gute Laune oder fiese Pickel sind) zu achten und besser auf den eigenen Körper zu hören. In meinem Fall hat er mir mal wieder sehr deutlich gezeigt, was er nicht so gerne hat.

Bex