Wie leider viel zu oft hänge ich am Mittag vor dem Fernseher. Einfach berieseln lassen von den täglich gleichen und immer wiederkehrenden Sendungen des „Hartz-IV“-Programms. Wenn dann zwischendurch Werbung kommt, ist es schon wieder fast angenehm, Menschen zu sehen, die „normal“ sind. Oder lügt uns die Werbung an in Bezug darauf, was „normal“ ist? Wer bestimmt die Norm? Wer ist Teil dieser Norm?
Dieser Gedanke lässt mich nicht los, und nach kurzer Zeit finde ich mich inmitten des Internets, auf der Suche nach Maßstäben für diese „Alltags-Norm“. Aber die gibt es nicht. Das einzige, das sich finden lässt, sind Schönheitsnormen. Jeder kennt sie, die Beschreibung des perfekten Mannes oder der perfekten Frau. Perfekt liegende Haare, Bikinifigur und hübsches Gesicht bei ihr und 3-Tage-Bart, Muskeln und eine verwegene Ausstrahlung bei ihm. Doch schon bald fällt auf: Frauen scheinen ein wesentlich genauer definiertes Schönheitsideal zu haben. Für „sie“ gibt es Ansprüche in allen Bereichen: straffer Bauch, lange Beine, knackiger Po, große Augen, aber nicht zu glubschig, schöne betonte Brüste, aber nicht zu nuttig, volle Lippen, aber nicht zu wulstig… und so weiter und so fort. Männer haben es also augenscheinlich viel leichter, „normal“ zu sein.